Thoughts about tech, politics, and more
(Category: deutsch)

Idee: Wiki zu gesellschaftspolitischen Positionen von Prominenten

Alles begann, als mein Mitbewohner Lars und ich uns eines morgens fragten: „Mit wem würden wir lieber ein Bier trinken gehen, Thomas de Maizière oder Jens Lehmann?“. Zu de Maizière hatten wir beide eine recht eindeutige Meinung, aber bei Lehmann waren wir uns nicht sicher, ob wir uns mit ihm verstehen würden. Lars meinte sich zu erinnern, dass er ein merkwürdiges Gesellschaftsbild hätte, allerdings zeigte ein Blick auf Lehmanns Wikipedia-Artikel, dass er gemeinnützig sehr engagiert ist.

Freie Software – Definition in Dortmund

Seit einiger Zeit arbeiten wir bei der Free Software Foundation Europe (FSFE) mit der Initiative Do-FOSS aus Dortmund zusammen, die dort mehr Freie Software in die öffentliche Verwaltung einbringen möchte. Konkret wird in Dortmund aktuell an dem Masterplan Digitales Dortmund gearbeitet, der „die zukünftige digitale Ausrichtung und die damit verbundenen Veränderungsprozesse an der Schnittstelle von Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft (Bürgerinnen und Bürger, Politik, Vereine, Unternehmen, Wissenschaft)“ beinhaltet. Erfreulicherweise wird der Masterplan auch Freie Software beinhalten, doch haben unsere Freunde von Do-FOSS bemerken müssen, dass dieser Begriff häufig im Zusammenhang mit Open Source Software erwähnt wird.

Endgerätefreiheit testen – Es sind wieder Router verfügbar!

Seit dem 1. August herrscht – auch dank der langfristigen Arbeit der FSFE – gesetzlich Endgerätefreiheit in Deutschland, sprich alle Kundinnen und Kunden eines DSL- oder Kabelanbieters sollen die Freiheit haben, ein Modem oder Router ihrer Wahl anzuschließen, ohne systematisch benachteiligt zu werden. Doch halten die Anbieter das wirklich ein? Die FSFE testet das mit Hilfe großartiger Freiwilliger, denen wir alternative Testgeräte zuschicken. Und davon sind aktuell wieder ein paar verfügbar und warten auf neue Tester!

„Schluss mit dem Routerzwang“ – Radiosendung im Deutschlandfunk

Heute war ich beim Deutschlandfunk zu einer Radiosendung über den Routerzwang eingeladen. Wir haben etwa eine Stunde lang darüber geredet, warum es so wichtig ist, dass wir seit dem 1. August endlich Routerfreiheit in Deutschland haben, was das für Verbraucher bringt und welche Fragen noch ungeklärt sind. Zusammen mit den beiden anderen Gästen, Marleen Frontzeck von teltarif.de und Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen, haben wir mit dem Moderator Römermann aber auch weitere Aspekte angeschnitten, etwa W-LAN-Sicherheit und Freifunk-Netzwerke.

FrOSCon 2016 – Ein Rückblick

For English readers: This is a short report about the last FrOSCon conference with some pictures and the talk recordings. Have a look at Polina’s talk (second video), it’s in English! Letztes Wochenende, am 20. und 21. August, fand in Sankt Augustin bei Bonn die 11. Ausgabe der FrOSCon statt, einer Konferenz zu Freier Software. Auch dieses Jahr war die FSFE mit einem Stand vertreten, an dem wir viele interessante Gespräche geführt und einen Ausschnitt unserer aktuellsten T-Shirts und weiterer Artikel präsentiert haben.

Erste Testgeräte für Routerfreiheit versendet

Wie Ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ist am 1. August die Welt etwas freier geworden. Nun nämlich ist das Gesetz für Endgerätefreiheit in Kraft, welches endlich erlaubt, dass Kunden deutscher Internetanbieter einen Router oder ein Modem ihrer Wahl an ihren Anschluss klemmen dürfen. Die FSFE hat sich von Anfang an für dieses Recht eingesetzt und schlussendlich haben wir diesen großen Erfolg errungen, der den Routerzwang endgültig abschaffen soll. Doch ein Gesetz auf Papier bringt wenig, wenn es in der Realität nicht eingehalten oder trickreich umschifft wird.

Der Routerzwang fällt – Und was bringt mir das?

Diesen Artikel habe ich ursprünglich als Gastbeitrag für Netzpolitik.org geschrieben. Betreiber von Diskotheken wissen es genau: Die Wahl des richtigen Türstehers ist wichtig, damit sich keine Störenfriede einschleichen. Dasselbe könnte man auch von Routern behaupten, die als Schnittstelle zwischen Internet und Heimnetz dafür sorgen müssen, dass nur das die Tore passiert, was auch im Sinne des Besitzers ist. Und endlich, nach Jahren der gesetzlichen Unklarheit, bekommen wir mit dem Ende des Routerzwangs das Recht dazu, uns unseren stillen Türsteher frei auszusuchen.

Getting oldschool, oder: Wie ich uncool wurde

Langsam tritt das ein, von dem ich gehofft habe, es möge mich nicht ereilen: Ich werde alt – zumindest gefühlt. Noch vor fünf bis zehn Jahren glaubte ich mich an der Spitze des neuen Ökosystems: Des Internets. Ich war der Meinung, diese Welt besser zu kennen als der Großteil der Menschheit. Kein Trend war vor mir sicher. Instant Messenger, Tauschbörsen, soziale Netzwerke, Diskussionsforen, Videoportale und all die lustigen und verstörenden Teile dieser neuen, digitalen und immer schneller werdenden Welt.

Weiterer Teilerfolg beim Routerzwang

Die Free Software Foundation Europe und alle Freunde Freier Software, Verbraucherrechte und freien Wettbewerbs können sich seit einigen Tagen über einen weiteren Erfolg beim Thema Routerzwang freuen. Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) das Thema Routerzwang in die eigenen Hände genommen hatte und einen Gesetzentwurf (TK-Endgerätegesetz) verfasst hat, der größtenteils unseren Vorstellungen entspricht, wurde dieser Entwurf der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten für Kommentare und Änderungswünsche vorgelegt. Dabei wurde nach Ablauf der sogenannten Stillhaltefrist ausschließlich eine formelle Unklarheit bemängelt und der Gesetzestext im Inhalt gebilligt.

Nächster Halt: Endstation.

Man könnte meinen, hier in Tansania ist man weit weg von den politischen Vorgängen in Deutschland. Doch interessanterweise wird es einem hier dieser Tage sehr einfach gemacht, den GDL-Streik, der vor allem vor Pfingsten in Deutschland die Bevölkerung elektrisiert, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wo selbst politik-kritische Formate wie die Satire-Komik-Sendung Heute Show durchgehend auf dem Gewerkschaftsführer Weselsky rumhackt, kann man durch den Vergleich mit Ländern wie Tansania, in denen das ganze Politikschauspiel noch etwas durchsichtiger und simpler gehalten ist, sehr gut verstehen, warum der GDL-Streik im Endeffekt ein notwendiges Übel für nahezu alle Bürger in Deutschland ist.